Feiern Sie den Tag der Kanarischen Inseln und lernen Sie ihre Traditionen kennen

Mit | 27 May, 2022 | 0 kommentare

Flagge der Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln setzen sich aus acht Inseln zusammen. Acht durch das Meer getrennte Gebiete mit eigenen Identitäten, die eine vereinte und doch vielfältige Gemeinschaft bilden. Es existieren verschiedene Kulturen nebeneinander, die von den Eigenheiten der einzelnen Inseln geprägt sind. Zwei typische Elemente der Kanarischen Kultur sind die Tradition und das Kunsthandwerk.

Der Tag der Kanaren ist eines der wichtigsten Feste für die Bewohner des Archipels. Er erinnert an den Tag der ersten Sitzung des Kanarischen Parlaments, die am 30. Mai 1983 in Santa Cruz de Tenerife stattfand. Der Tag ist eine Hommage an die wichtigsten Traditionen der Inseln, und die Veranstaltungen sind mit der Geschichte der Inseln verbunden. Es gibt musikalische Darbietungen, Tänze, Spiele, traditionelle Sportarten und eine Vielfalt an Gerichten, die über die beliebten Kartoffeln mit der scharfen „Mojo“-Soße hinausgehen.

Auch das traditionelle Handwerk ist wichtig. Frauen und Männer aus allen Ecken der Inselkette haben diese Traditionen über Generationen hinweg weitergegeben und so das kulturelle Erbe der Inseln bewahrt. Vom Stößel und Mörser zur Herstellung von „Mojo“ bis hin zur typischen Kleidung, die bei Pilgerfahrten und Feiern getragen wird.

 

Die traditionelle Musik der Kanaren

Kanarische Insel „Chácara“

Musik spielt bei den traditionellen Feierlichkeiten zum Tag der Kanaren eine wichtige Rolle. Sie begleitet die für die Inseln so typischen Volkslieder und Tänze. Jedes Jahr strömen tausende Menschen herbei, um hautnah mitzuerleben, wie die Bewohner der Kanarischen Inseln ihr wichtigstes Fest feiern.

Ein besonderes Highlight sind die „Chácaras“, die vor allem für die Inseln El Hierro und La Gomera typisch sind. Sie sind wie eine größere Version der Kastagnetten und werden oft aus Holz oder Knochen hergestellt. Die „Chácaras“ werden bei Festen als Taktgeber für die Volkstanzgruppen eingesetzt. Es heißt, sie basieren auf einem Instrument, das von den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln gespielt wurde.

Ein weiteres Instrument, das „Timple“, ist ein Saiteninstrument, das von Volksgruppen und in traditionellen Liedern gespielt wird. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde auf Lanzarote mit der gezielten Herstellung begonnen. Beide Instrumente werden zu 100 % auf den Kanarischen Inseln hergestellt, unter Verwendung lokaler Materialien und Techniken, die von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben werden.

Berühmte Musiker wie Benito Cabrera, Totoyo Millares und Domingo Rodríguez Oramas stammen von den Kanarischen Inseln und tragen die kanarische Kultur zum Klang der Pauke hinaus in die ganze Welt.

 

Die Trachten der Kanaren

Frau und Mann tanzen in traditioneller kanarischer Kleidung

Jede Insel hat ihre eigene traditionelle Kleidung und das Design variiert je nach Gemeinde. Aber sie alle haben bestimmte Merkmale gemeinsam. Die Frauen tragen einen langen, ausgestellten Rock, meist mit farbigen Streifen, dazu ein Hemd mit Knopfleiste, eine Weste und einen Hut. Die typische Kleidung der Männer besteht aus Hosen oder Shorts, einem weißen Hemd, einer Schärpe, einer Weste und einem Hut – der Stil variiert je nach Insel oder Region. Die Inselgruppe hat ihre Schneidertradition beibehalten, und die Stücke werden aus lokalen Stoffen wie Leinen, Wolle und Seide hergestellt.

Traditionsgemäß nähen, sticken und weben die kanarischen Frauen die Trachten. Traditionelle Kleidung ist ein Schlüsselelement der Fiestas, und ganz besonders am Tag der Kanaren. Es ist ein sichtbarer Ausdruck ihrer kanarischen Identität und der Traditionen, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden. Die Männer und Frauen der Kanarischen Inseln tragen diese Kleidung zu den Festlichkeiten wie den „Bailes de Magos“ (Arbeitertanz) oder den „Romería“-Pilgerfahrten, die eine Hommage an ihre Inselkultur darstellen.

 

Traditionelle Sportarten der Kanaren

„Bola canaria“ Boule

Einige typische Sportarten werden auch heute noch auf den Inseln ausgeübt, wie z. B. der „Salto del Pastor“ oder der Hirtensprung, „Bola Canaria“ Boule, kanarisches Ringen und der „Arrastre de Ganado“, ein Rennen, bei dem Vieh hinter sich hergezogen wird. Viele der Sportarten haben ihre eigenen Verbände (z. B. Boule und Ringen) und werden im lokalen Fernsehen übertragen.

Beim Hirtensprung wird die speerähnliche Stange aus kanarischem Kiefernholz handgefertigt. Sie wurde ursprünglich als Transportmittel verwendet – die Ureinwohner nutzten diese Stöcke, um sich auf dem unebenen Gelände der Inseln fortzubewegen und zum Beispiel über Schluchten zu springen. Die Stangen sind mit einer scharfen Spitze versehen, mit der sie in den Boden gestochen werden. Dann gleitet der Sportler die Stange hinunter und hält sich mit Händen und Füßen fest, bis er sanft auf dem Boden landet.

 

Kunsthandwerk auf den Kanaren

Kunsthandwerk der Kanarischen Inseln

Die Tradition der handgefertigten Waren zieht sich wie ein roter Faden durch das tägliche Leben auf den Kanarischen Inseln, insbesondere während der Fiesta, wenn die Tradition und die kanarische Identität besonders zum Tragen kommen. Von allen Handwerken sind zwei besonders repräsentativ für die Geschichte der Kanarischen Inseln: das Kanarische Messer und das Idol von Tara.

Das Kanarische Messer ist typisch für Gran Canaria. Was es von traditionellen Messern unterscheidet, ist der Griff, der mit Metall- oder Knochenringen verziert ist, die geometrische Muster bilden. Ausserdem ist auch der Griff ist anders als bei einem normalen Messer; er ist oval. Nachforschungen zufolge soll diese Art Messer im späten 18. Jahrhundert auf den Kanarischen Inseln aufgetaucht sein und wurde allgemein als „Naife“ bezeichnet, ein Anglizismus, der sich vom Wort Messer ableitet. Das lag daran, dass englische Händler zu diesem Zeitpunkt bereits in den Häfen der Kanarischen Inseln eingetroffen waren und dabei beobachtet wurden, wie sie die Messer benutzten.

Das Idol von Tara ist heute eine der beliebtesten Darstellungen der kanarischen Mythologie. Man kann die Figur aus rotem Ton die die Fruchtbarkeit symbolisiert in fast jedem Haus sehen, und Miniaturversionen werden in Souvenirläden auf den Inseln verkauft. Das Original ist im Kanarischen Museum in der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria zu bestaunen. Obwohl die Figur nach wie vor ein Symbol für die Geschichte der Kanarischen Inseln ist, gibt es derzeit eine Debatte über ihre Herkunft. Wie sich herausstellte wurde diese bei ihrem Fund falsch etikettiert und den Ureinwohnern von Tara (einer Ortschaft bei Telde) zugeordnet. Aufgrund dieses Irrtums entstand der Name  „Idol von Tara”.

Kategorien: Kanaren, Fuerteventura, Gran Canaria, Inspiration, La Palma, Teneriffa

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