Flora
Auf den Kanarischen Inseln gibt es eine Vielzahl endemischer Pflanzenarten, von denen allein 100 nur auf Gran Canaria anzutreffen sind.
Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen der Insel findet man im Norden vor allem Lorbeerwälder, in den Bergregionen im Zentrum der Insel Kiefernwälder und im Süden eine Vegetation, wie sie sonst nur in Halbwüsten zu finden ist.
Fauna
Die Fauna auf Gran Canaria besteht hauptsächlich aus Reptilien und Vögeln.
Zu den häufig anzutreffenden Tierarten zählen die Kanarische Eidechse, der Gestreifte Kanarenskink, der Gestreifte Kanarengecko und die Osorio-Spitzmaus.
Aber die Insel ist vor allem wegen ihrer zahlreichen Vogelarten bekannt. Auf Gran Canaria gibt es 48 Brutvögel. Während der Wintermonate machen zudem Zugvögel hier Station. Zu den am meisten verbreiteten heimischen Brutvögeln gehören Kanarische Buntspechte, Rotkehlchen, Blaufinken und natürlich Kanarienvögel.
Der Atlantik ist die Heimat unzähliger Meerestiere und deswegen bei Tauchern besonders beliebt. Neben vielen anderen Tierarten tummeln sich Schildkröten, Rochen, Riesenmantas, Stechrochen, Engelhaie, Schwertfische und Thunfische in den kanarischen Gewässern. Aber auch Säugetiere wie Delphine, Schweinswale, Toninas und Wale sind hier anzutreffen.
Naturschutzgebiete
Naturpark Tamadaba
Der kontrastreiche Naturpark Tamadaba ist von einem Netz aus Schluchten und Felsmassiven durchzogen. Etwas ganz Besonderes sind auch die Wolfsmilchgewächse und die Kiefernwälder, die zu den am besten erhaltenen Wäldern von Gran Canaria zählen. Hier leben einige seltene, vom Aussterben bedrohte Vogelarten. Der Park umfasst die Ortschaften Agaete, Artenara und San Nicolás.
Besonders hervorzuheben sind das Vogelschutzgebiet El Risco und das Guayedra-Tal, die beide auch von archäologischem Interesse sind. Die beiden Vulkankessel Risco und Tejeda sind für Geologen interessant.
Naturpark Pilancones
Der Naturpark Pilancones liegt im südlichen Teil der Insel zwischen Fataga und dem Landschaftspark Nublo in San Bartolomé de Tirajana.
Tiefe und zerklüftete Schluchten und kanarische Kiefern bestimmen das Landschaftsbild. Der Park mit seinen vielen Vogelarten gehört zum Netz der Vogelschutzgebiete der Europäischen Union. In den flacheren Teilen dominieren Wolfsmilchgewächse.
Naturreservat Inagua
Das Naturreservat Inagua mit den Bergen Ojeda, Pajonales und Inagua liegt zwischen Mogán, Tejeda und San Nicolás de Tolentino und ist Teil des Naturparks Nublo. Hier gibt es Kiefernwälder, die zu den am besten erhaltenen der Insel zählen. Neben der spektakulären Landschaft ist das Reservat für Geologen und Geomorphologen auch von wissenschaftlichem Interesse. Zudem gibt es hier einige endemische Pflanzenarten wie die Gildana oder das Sonnenröschen.
Die Tierwelt ist wenig abwechslungsreich, aber das Reservat ist die Heimat bedrohter heimischer Tierarten. Dazu gehören der Blaufink, die Blaumeise oder der Buntspecht. Aus diesem Grund ist das Reservat auch ein Vogelschutzgebiet.
Naturreservat Barranco de Oscuro
Dieses Naturreservat ist Teil des Landschaftsparks Dormas und liegt zwischen den Orten Moya und Valleseco. Es umfasst eine 35,2 Hektar große Schlucht, die in die Jungfrauenschlucht (Barranco de la Virgen) mündet.
Das Innere der Schlucht ist von einem einzigartigen kanarischen Lorbeerwald bewachsen. Darüber hinaus finden sich hier bis zu 40 endemische Pflanzenarten, die es nur auf Gran Canaria gibt.
Naturreservat Los Tilos de Moya
Das 91,5 Hektar große, überwiegend von Lorbeerbäumen bewachsene Naturreservat Los Tilos de Moya ist Teil des Landschaftsparks Rural de Doramas, der zu den Gemeinden Santa María de Guía und Moya gehört.
Der Wald ist ein Überbleibsel des Urwalds von Doramas, der bis vor 500 Jahren den ganzen Nordteil der Insel bedeckte. Etwa 35 verschiedene, vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten Gran Canarias sind hier heimisch.
Den letzten Urwald der Insel kann man auf zwei wunderschönen Wanderwegen entdecken.
Naturreservat Los Marteles
Los Marteles ist ein über 3500 Hektar großes Naturschutzgebiet, das sich über mehrere Ortschaften erstreckt: Agüimes, Ingenio, San Bartolomé de Tirajana, Santa Lucía, Tejeda, Telde, Valsequillo und Vega de San Mateo.
Wunderschöne Berge, Vulkankessel und Steilhänge, Klippen und Schluchten wie die Schlucht Cernícalos, kanarische Kiefern, Ölbäume und Weiden bestimmen das Landschaftsbild. Auch in diesem Naturreservat finden sich zahlreiche einheimische Pflanzenarten.
Naturreservat Brezal
Dieses 107 Hektar große Naturreservat befindet sich im Norden von Gran Canaria westlich der Schlucht von Moya in der Gemeinde Santa María de Guía. Im Norden grenzt es an den Landschaftspark Doramas an.
Hier kann man die für die Kanaren so typische Vegetation aus Gagelstrauch und Baumheide am besten bestaunen. Außerdem wachsen hier endemische Pflanzenarten wie der Wilde Spargel und die Kanarische Glockenblume.
Naturreservat Azuaje
Das 61,1 Hektar große Naturreservat Especial de Azuaje, in dem zahlreiche bedrohte Pflanzenarten wie die für Gran Canaria typischen Lorbeergewächse heimisch sind, ist Teil des Landschaftsparks Dormas und liegt in den Gemeinden Firgas und Moya.
Die zerklüfteten Abhänge der Schlucht sind zudem eine Fundstätte zahlreicher Fossilien.
Durch die Schlucht zieht sich ein spektakulärer, landschaftlich besonders reizvoller Wanderweg.
Naturreservat Güigüi
Das landschaftlich bezaubernde Naturreservat Güigüi befindet sich in der Gemeinde San Nicolás und ist 2920,9 Hektar groß. Hier lassen sich Wolfsmilchgewächse, imposante Schluchten und Felsklippen und zahlreiche heimische Pflanzenarten sowie vom Aussterben bedrohte Vögel entdecken. In der Nähe des Berges Hogarzales gibt es zudem eine archäologische Fundstätte.
Am spektakulärsten ist jedoch der von Felsklippen umgebene Strand von Güigüi, der nur mit dem Boot oder über einen Bergwanderweg zu erreichen ist.
Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas
Das Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas ist 403,9 Hektar groß und befindet sich in der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana im Süden Gran Canarias. Die einzigartige, landschaftlich bezaubernde Dünenlandschaft gehört zu den Wahrzeichen der Insel Gran Canaria.
Zum Naturschutzgebiet der Dünen von Maspalomas gehören neben den Dünen auch die kleine Salzwasserlagune La Charca, ein Überbleibsel des “Marschlandes von Maspalomas”, und die Oase von Maspalomas, ein idyllischer und Jahrhunderte alter Palmehain.
Es handelt sich um eine einzigartige Naturlandschaft mit einem spezifischen Ökosystem und besonderen Tier- und Pflanzenarten. Hier lässt sich nicht nur eine für Afrika typische Fauna bestaunen, sondern auch heimische Tiere wie die Kanarische Rieseneidechse und zahlreiche Insekten.
Das Feuchtgebiet der Oase von Maspalomas ist die Heimat vieler Brutvögel und wird von Zugvögeln als Zwischenstation genutzt.
Noch ein weiteres Wahrzeichen von Gran Canaria befindet sich in Maspalomas: Der Leuchtturm von Maspalomas. Dieses 60 Meter hohe architektonische Schmuckstück, das am 1. Februar 1890 sein erstes Lichtzeichen aussandte, wurde vom Ingenieur Juan de León y Castillo erbaut. Es handelt sich um einen der ältesten Leuchttürme der Kanarischen Inseln, der immer noch in Betrieb ist.
Landschaftspark Nublo
Der Landschaftspark Nublo liegt im Zentrum der Insel und ist mit 26307,4 Hektar das größte Naturschutzgebiet Gran Canarias. Er erstreckt sich über die Gemeinden Artenara, Tejeda, San Nicolás, Mogán, San Bartolomé, San Mateo, Valleseco und Moya.
Der Landschaftspark beherbergt die Naturreservate Inagua, den Aussichtspukt Roque Bentaiga, den Vulkankessel von Tejeda und eines der wichtigsten Wahrzeichen von Gran Canaria, den majestätischen Roque Nublo.
Das von tiefen Schluchten und steilen Felswänden durchzogene Gebiet ist von Kiefern, Kastanien und Pappeln sowie Ginsterbüschen, Taginaster und Weiden bewachsen. Einige vom Aussterben bedrohte heimische Pflanzenarten wie das wilde Rosengewächs Rosalillo kann man nur hier entdecken.
Der Nublo-Park besticht durch seine einmalige Schönheit und seine landschaftliche Vielfalt.
Landschaftspark Doramas
Der Landschaftspark Doramas ist 3586 Hektar groß und umschließt die Gemeinden Santa María de Guía, Moya, Firgas, Valleseco, Arucas und Teror.
Er grenzt an zwei weitere Naturreservate, Los Tilos de Moya und Azuaje, sowie an das Naturschutzgebiet Barranco Oscuro an, die wissenschaftlich besonders interessant sind, da hier Überbleibsel des Lorbeerurwalds erhalten sind, der vor einigen hundert Jahren noch den ganzen Nordteil der Insel bedeckte.