Nationalpark Caldera de Taburiente
Der Nationalpark Caldera de Taburiente liegt im Zentrum von La Palma und gehört ohne Zweifel zu den größten Naturwundern der Insel.
Er umfasst die Caldera de Taburiente und den 2426 Meter hohen Berg Roque de los Muchachos. Auf der Hochebene steht das Observatorium Roque de los Muchachos, das eines der größten Teleskope der Welt beherbergt.
La Palma ist einer der besten Orte der Welt, um den Nachthimmel zu erkunden. Dank der einzigartigen geographischen Lage und des besonderen Klimas der Insel bilden die 100 bis 200 Meter hohen Wolken eine Art Spiegel, der verhindert, dass das Licht aus den Inselsiedlungen die Sternbeobachtung erschwert.
Fortsetzung von “Nationalpark Caldera de Taburiente”
La Palma wurde als erster Ort weltweit im Jahr 2012 von der UNESCO zur Starlight Reserve erklärt. Aber schon 1988 wurde ein bis dato einzigartiges Gesetz verabschiedet, um den Himmel über der Insel vor Lichtverschmutzung zu schützen.
Der gesamte Nationalpark im Herzen der Vulkaninsel ist als Vogelschutzgebiet der Europäischen Union ausgewiesen.
Das Wasser macht die Parklandschaft besonders schön: Hier sprudeln zahlreiche Quellen aus der Erde und bilden kleine Flüsschen und Wasserfälle mit farbenfrohen Spiegelungen. Der bekannteste ist der “Farbenwasserfall” (Cascada de Colores), der in rotgelber Farbe erstrahlt, was auf die Eisenrückstände im Wasser zurückzuführen ist.
Der Nationalpark Caldera de Taburiente bietet eine spektakuläre Berglandschaft und einen faszinierende Panoramablick.
Los Tilos
Der geheimnisvolle Lorbeerwald Los Tilos, der zu den größten der Kanarischen Inseln zählt, gehört zu den Orten, die man auf La Palma einfach gesehen haben muss. Das spezifische Ökosystem stammt aus dem Tertiär.
Vergleichbare Lorbeerwälder gibt es nur noch auf El Hierro, La Gomera, Gran Canaria, Teneriffa, Madeira und den Azoren.
Die immergrünen Lorbeerbäume können bis zu 30 Meter hoch werden. Ihre Äste und Blätter bilden ein natürliches Dach, das die Sonnenstrahlen kaum zu durchdringen vermögen, weswegen der Wald in ein ganz ungewöhnliches Licht getaucht wird. Der Passatwind sorgt zusätzlich für hohe Luftfeuchtigkeit, was zur Nebelbildung beiträgt.
Durch das Spiel aus Licht und Nebel erscheint Los Tilos, der auch unter dem Namen “Nebelwald” bekannt ist, wie ein richtiger Zauberwald.
Diese einmaligen klimatischen Bedingungen sind ideal für eine üppige Pflanzenwelt. Hier gedeihen verschiedene Lorbeerarten wie der Stink- oder der Kanarenlorbeer, Palo blanco, Erdbeerbäume, Gagelsträucher, Heidekraut, Kanarischer Ilex, Barbusanos und beeindruckende Riesenfarne.
Ruta de los Volcanes
Die Vulkantour ist die berühmteste Wandertour auf La Palma und lässt jedes Wandererherz höher schlagen. Der klassische Wanderweg trägt die offizielle Nummer GR 131. Er beginnt am Rastplatz El Pilar und führt hinunter in den Ort Los Canarios. Eine gute Kondition und etwas Übung sollte man mitbringen, denn für die etwa 18 Kilometer lange Strecke braucht man ungefähr sechseinhalb Stunden.
Die Anstrengung lohnt sich jedoch: Man sieht hunderte von Vulkanen und genießt unvergessliche Ausblicke auf die Nachbarinseln La Gomera, El Hierro und Teneriffa.
Transvulcania
Die Langstrecke Transvulcania ist eine wichtige Sportveranstaltung für Extremsportler.
Die Strecke gilt als der härteste Ultra-Marathon der Kanarischen Inseln und gehört zu den wichtigsten in ganz Spanien. Seit 2009 zieht die Transvulcania Sportler aus aller Welt an.
Die Strecke umfasst 73,3 Kilometer und einen Höhenunterschied von insgesamt 8.525 Metern. Startpunkt ist der Leuchtturm von Fuencaliente ganz im Süden der Insel. Von dort geht es in die faszinierende Bergwelt von La Palma bis Los Llanos de Aridane.
Im Jahr 2012 wurde die Strecke in die Strecken der ISF (International Skyrunning Federation) aufgenommen. Seither zählen die in der Transvulcania auf La Palma erzielten Punkte für die Weltmeisterschaft im Skyrunning.
Santa Cruz de La Palma
Santa Cruz de La Palma wurde 1493 von Fernández Lugo gegründet.
Im 16. Jahrhundert erhielt Santa Cruz de La Palma zusammen mit Sevilla und Antwerpen das Privileg, den Überseehandel mit den amerikanischen Kolonien abzuwickeln. Daher verwandelte sich der kleine Hafen schnell zu einem der wichtigsten Häfen der Krone von Kastilien. Noch heute spiegelt sich der durch den Überseehandel erworbene Reichtum in den prunkvollen öffentlichen Gebäuden der Hauptstadt, den im Renaissance-Stil errichteten Häusern und in den vielen Kirchen und Klöstern wider.
Der viele Reichtum zog jedoch auch Plünderer und Piraten an. In die Geschichte eingegangen ist der Angriff des französischen Piraten Le Clerc, der die Stadt mit seinen Truppen ausplünderte und danach bis auf die Grundmauern niederbrannte. Dennoch erhob sich Santa Cruz de La Palma kurze Zeit später wie ein Phönix aus der Asche: Denn ab 1553 baute man die Stadt noch prachtvoller als zuvor wieder auf und versah sie darüber hinaus mit einer Festungsanlage an der Küste. Der Angriff des legendären Piraten Francis Drake im Jahr 1585 konnte daher verhindert werden.
Die ruhige Inselhauptstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Beim Flanieren über die kopfsteingepflasterten Straßen kann man die im wunderschönen Kolonialstil erbauten Häuser bewundern und danach Shoppen oder Tapasessen gehen.
Fortsetzung von “Santa Cruz de La Palma”
Sehenswert sind auch die pastellfarbenen Häuschen mit den kunstvoll verzierten Holzbalkonen an der Strandpromenade.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, die Plaza de España mit der Kirche Matriz de El Salvador, die einen beeindruckenden Dachstuhl im Mudéjarstil aufzuweisen hat, die Burg Castillo de Santa Catalina, die Plaza de Alameda, Treffpunkt der Stadtbewohner, oder die Casa Pinto, ein Handelshaus aus dem 17. Jahrhundert mit den typisch kanarischen Holzgalerien.
Wer mehr über die faszinierende Geschichte von La Palma erfahren möchte, sollte das Schifffahrtsmuseum oder das Inselmuseum besuchen. Letzteres ist im Franziskanerkonvent untergebracht, das auch über eine historisch interessante Kunstsammlung verfügt.
Bajada de la Virgen de las Nieves
Die Bajada de la Virgen de las Nieves (Jungfrau vom Schnee) ist das wichtigste religiöse Fest auf La Palma zu Ehren der Schutzheiligen, das nur alle fünf Jahre im Juni und August gefeiert wird.
Mehr als einen Monat lang ist die Stadt ganz besonders geschmückt und die Straßen voll von Magie, Farben und religiöser Verehrung.
Zu den Feierlichkeiten gehören Vorstellungen wie der “Zwergentanz” (Danza de los Enanos) und der Minué-Tanz. Aber es werden auch Konzerte und Theaterstücke veranstaltet und religiöse Andachten abgehalten.
Das Fest zu Ehren der Schutzheiligen Virgen de las Nieves wurde das erste Mal im Jahr 1680 gefeiert. Denn im Jahr 1676 wurde die Insel von einem besonders trockenen Winter in Atem gehalten. Aus Angst vor einer schlechten Ernte trugen die Bewohner des Bergdorfes Las Nieves ein Marienbildnis bis nach Santa Cruz de la Palma. Als der damalige Bischof der Kanarischen Inseln des religiösen Eifers und der starken Marienverehrung der Bergbewohner gewahr wurde, entschied er, dass diese Prozession alle fünf Jahre wiederholt werden solle.
Fortsetzung von “Bajada de la Virgen de las Nieves”
Einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten ist ohne Zweifel der sogenannte Zwergentanz. Dieser Brauch ist sogar noch älter als die Bajada de la Virgen. Man vermutet, dass er im Jahr 1558 entstand, als der amtierende Bischof Diego de Deza y Tello entschied, dass zu Fronleichnam ein Theaterstück vor der Kirche von Matriz de El Salvador aufgeführt werden solle.
Ab dem 17. Jahrhundert verkleideten sich zahlreiche Inselbewohner als Zwerge mit riesigen Pappköpfen. Sie wollten damit in satirischer Form wichtige Persönlichkeiten der damaligen Epoche aufs Korn nehmen.
Der berühmte und geheimnisvolle Zwergentanz existiert seit 1925. Im ersten Teil tanzen die Tänzer zu einer wechselnden Melodie und stellen verschiedene Personen dar. Im zweiten Teil verwandeln sie sich in Zwerge und bewegen sich zum schwindelerregenden Rhythmus einer Polka.
Cueva Bonita
Der berühmte Künstler César Manrique beschrieb diese Höhle an der Küste von Tijarafe als “Sixtinische Kapelle der Moderne”. Ein Besuch der “Schönen Höhle” ist insbesondere bei Sonnenuntergang ein einzigartiges Erlebnis.
Im Hafen von Tazacorte fahren Ausflugsboote in die schöne Höhle.
Cueva de Todoque
Diese 600 Meter lange Vulkanhöhle wurde von der UNESCO zum Naturerbe erklärt und gehört zu den am meisten besichtigten Höhlen auf La Palma. Ihre Entstehung geht auf den Ausbruch des Vulkans San Juan im Jahr 1949 zurück.
Archäologischer Park Belmaco
Der archäologische Park befindet sich bei der Höhle von Belmaco im einstigen Siedlungsgebiet der Benahoaritas, der Ureinwohner von La Palma. Über das Leben dieser Ureinwohner kann man sich auf einem Lehrpfad und in einem Ausstellungsraum mit historischen Fundstücken informieren.
Die Saline von Fuencaliente
In der Saline von Fuencaliente wird nicht nur das berühmte Teneguía-Salz produziert. Sie gehört auch zu den touristischen Sehenswürdigkeiten der Insel und wurde 1994 zum Naturraum von Wissenschaftlichem Interesse erklärt. Das Salz geht auf den letzten Vulkanausbruch von La Palma zurück. Auf wunderbare Weise blieben die Saline und der Leuchtturm vom Ausbruch des Vulkans von Teneguía verschont. Die farbenfrohe Landschaft besticht durch weiße, rosafarbene, schwarze und ockerfarbene Töne, die sich im tiefen Blau des Meeres verlieren.
La Zarza
Dieses archäologische Ausgrabungsgelände in der Gemeinde Garafía wurde im Jahr 1986 zum Kulturerbe erklärt und erfuhr im Jahr 1999 die Aufwertung zum ersten Archäologischen Park der Kanarischen Inseln. Die Höhlenmalereien von La Zarza und La Zarcita sind von beeindruckender Komplexität und Schönheit. Sie wurden 1941 entdeckt. Mittlerweile gibt es ein Besucherzentrum, in dem sich die Reisenden über die Felszeichnungen informieren können.
La Zarza liegt inmitten einer wunderschönen Landschaft mit einzigartiger Vegetation, zu der ein atemberaubender Lorbeerwald und eine Quelle gehören.
Die Besichtigung des Archäologieparks ist ein Muss während eines Urlaubs auf La Palma, denn hier können Urlauber eine Zeitreise in eine sagenumwobene Vorzeit unternehmen.