Die süße Versuchung der Kanaren: Entdecken Sie das berühmteste Produkt der Inseln

Mit | 13 November, 2023 | 0 kommentare

Bananenplantage auf den Kanarischen Inseln

Waren Sie schon einmal auf den Kanarischen Inseln und haben Sie den gelben Schatz der Inseln genossen?

Die Bananen sind ein wichtiges Element der kanarischen Kultur, nicht nur wegen ihres hohen Nährwerts, sondern auch weil sie Teil der Identität und der Geschichte des kanarischen Volkes sind.

Darüber hinaus spielen der Anbau, die Produktion und der Vertrieb von Bananen eine zentrale Rolle in der Wirtschaft der Inseln. Die Bananenindustrie stellt die Haupteinnahmequelle vieler Familien dar und ist zudem eine bedeutende Einnahmequelle für die Region, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Wir möchten Ihnen mehr über dieses Produkt erzählen, das sowohl auf den Kanarischen Inseln als auch weltweit eine echte Berühmtheit ist.

Wussten Sie, dass die kanarische Banane ihre Wurzeln in Asien hat?

Die kanarische Banane ist keine gewöhnliche Banane. Sie gehört zur Sorte Cavendish und zeichnet sich durch eine kleinere Größe, eine gelbe Schale sowie schwarze Flecken aus, die im Verlauf der Reifung erscheinen. Diese Flecken sowie ihr süßer Geschmack sind ihr Markenzeichen.

Obschon es sich bei der kanarischen Banane um eine repräsentative Frucht der Inseln handelt, lässt sich ihr Ursprung bis nach Südostasien, genauer gesagt nach Indien und Malaysia, zurückverfolgen.

Dank der Seefahrer, die die Frucht als Proviant mitführten, entstanden zu Beginn des 15. Jahrhundert die ersten Bananenplantagen auf dem Archipel. Die Kanarischen Inseln spielten nämlich eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung des neuen Kontinents Amerika. Aufgrund ihrer geografischen Lage waren sie ein günstig gelegener Ort, um sich für die Überfahrten mit Proviant einzudecken.

Darüber hinaus waren die Kanarischen Inseln sehr wichtig für den Handel mit Pflanzen und Feldfrüchten und hatten einen erheblichen Einfluss auf die Landwirtschaft und die Ernährung der beiden Kontinente.

Die kanarische Banane: ein identitätsstiftendes Kulturgut

Bündel Kanarische Bananen

Angesichts der damals vorherrschenden Lebensmittelknappheit waren die Einwohner der Kanarischen Inseln sehr dankbar für die Ankunft der neuen Nutzpflanze, und schon bald verbreitet sich der Bananenkonsum auf allen Inseln.

Auch Engländer, die die Kanaren bereisten, fanden Gefallen an ihnen, was die Nachfrage auch im Ausland steigen ließ. In der Tat erfreute sich diese Frucht so großer Beliebtheit, dass sich der Bananenanbau auf den Kanarischen Inseln seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf heute 9.000 Hektar ausgeweitet hat.

Die kanarische Banane hat sich nach und nach einen festen Platz in den Obstschalen von Millionen von Haushalten erobert und einen regelrechten Kultstatus erlangt.

Die Bedeutung von Bananen in der regionalen Kultur

Bananenplantage auf den Kanaren mit Blick auf das Meer

Die Kanarischen Inseln sind die einzige Region in der Europäischen Union, in der Bananen für die späteren Weiterverkauf angebaut werden. Eine Praxis, die durch die EU sowie Wirtschaftsabkommen zwischen Lieferanten und Verbrauchern reguliert und geschützt wird.

Die Liebe zur ältesten Kulturpflanze der Welt geht so weit, dass der Frucht diverse Feste gewidmet sind, wie zum Beispiel das Bananenfest auf La Palma, auf dem verschiedene Wettbewerbe und Paraden zur Förderung der Bananenkultur veranstaltet werden.

Und auf Gran Canaria wurde der gelben Frucht sogar ein eigenes Museum gewidmet. Das „Museo del Plátano de Gran Canaria“ befindet sich in der Gemeinde Arucas auf dem Gelände der „Hacienda La Rekompensa“. Hier erfahren Sie alles über die Geschichte und den Einfluss dieser Kulturpflanze auf der Insel. Das Museum ist täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Auf der Insel Teneriffa können Sie die „Casa del Plátano“ in der Gemeinde Icod de los Vinos besuchen. Dies ist ein altes Landgut, in dem Sie die Geschichte der Produktion dieser Frucht auf der Insel kennenlernen können. Das Museum ist täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet drei Euro.

Großflächiger Bananenanbau auf den Kanarischen Inseln

Kanarische Bananen

Als die Kanaren zur Freihandelszone erklärt wurden, begann der Absatz von Bananen. Dieser zählte zu den tragenden Säulen der kanarischen Wirtschaft.

In den frühen 1880er Jahren ließen sich einige britische Exportunternehmen auf den Inseln nieder, um Früchte auf den europäischen Kontinent, insbesondere nach Großbritannien, zu verschiffen.

Der Bananenanbau auf den Kanarischen Inseln ist jedoch im Vergleich zu früher rückläufig, was auf die Öffnung des europäischen Binnenmarktes und die aktuelle Situation auf den beiden Hauptanbauinseln Teneriffa und La Palma zurückzuführen ist.

Die verschiedenen Brände, die diese beiden Inseln in den letzten Jahren heimgesucht haben, sowie die geringe Gewinnspanne führen dazu, dass immer mehr Landwirte den Bananenanbau nach und nach aufgeben. Darüber hinaus waren auf La Palma mehr als 500 Erzeuger vom Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja betroffen, der erhebliche und irreparable Verluste von Ackerland und Plantagen zur Folge hatte.

Trotz aller Herausforderungen und Hindernisse halten die Einheimischen jedoch weiterhin an dieser Tradition fest und führen ein Erbe fort, das viel mehr als nur ein einfaches Nahrungsmittel ist. Die Bananen der Kanarischen Inseln repräsentieren die Beharrlichkeit und Anpassungsfähigkeit eines Volkes und erfreuen mit ihrem unvergleichlichen Geschmack und ihrer Qualität nach wie vor sowohl einheimische als auch ausländische Gaumen.

In einer globalisierten Welt, in der Lebensmittel weite Strecken zurücklegen, bevor sie auf unseren Tischen landen, erinnert uns die Geschichte der kanarischen Banane an die Bedeutung der lokalen Landwirtschaft sowie ihren Einfluss auf die Kultur und Identität einer Region.

Auf den Kanaren ist die Banane fester Bestandteil der Merienda

Bananenbrot

Einheimische Familien verwenden Bananen seit vielen Jahren als Grundlage für eine Vielzahl von leckeren Snacks. Ein guter Obstsalat, ein köstliches Bananenbrot oder zerdrückte Bananen, die mit Gofio oder Keksen vermischt werden, sind nur einige der Rezepte, die für die Kleinen im Haus zur „Kanarischen Merienda“ schlechthin zählen.

Es gibt natürlich noch viel mehr Rezepte mit dieser Frucht, sowohl süße als auch herzhafte, wie frittierte Bananen, Bananenkroketten und sogar Bananenlikör, der durch Mischen eines natürlichen Bananenaufgusses mit Schnaps hergestellt wird.

Für die Zubereitung eines köstlichen Bananenbrots benötigen Sie 185 g Mehl, drei sehr reife Bananen, 75 g Butter, 150 g braunen Zucker, fünf Eier, 5 g Vanillesirup, 5 g Backpulver sowie eine Prise Salz, ein wenig Zimt, etwas Muskatnuss und 90 g Walnüsse.

Zerdrücken Sie zunächst die Bananen und vermischen Sie diese anschließend in einer Schüssel mit dem braunen Zucker, ganzen Eiern und Salz. Geben Sie die Butter hinzu und verrühren Sie das Ganze ordentlich, bis eine glatte und cremige Masse entsteht. Fügen Sie anschließend die trockenen Zutaten hinzu: gesiebtes Mehl, Vanille, Muskatnuss, Zimt und Backpulver. Vermischen Sie das Ganze weiter und fügen Sie zu guter Letzt die gehackten Walnüsse sowie die in Würfel geschnittenen Bananenstücke hinzu.

Füllen Sie diese Mischung in eine lange, mit Backpapier ausgelegte Metallform. Stellen Sie diese für 20–25 Minuten bei 180 °C in den Ofen, oder bis sie gut durchgegart ist. Lassen Sie das Ganze abkühlen und Ihr Bananenbrot ist fertig.

Kategorien: Kanaren, Inspiration

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